ARK NETWORK reference.ch · populus.ch    
 
  
Archivum 2 
 
 
Rubriken

Links

 Home

Tihanyi, Örs: Keller, der geistige Inquisitor

Der Hexenverfolgerparanioe des Staatssekretärs, und die Wahrheit  
 
Fragwürdig ist, um wieviel Milliarden mehr hätte man im Budget finden, wenn die jewilige Regierungen seit 1988 mit solchen Mittel die angebliche Korruption verfolgt hätten, wie in den vergangenen 130 Tagen der Diplomelektroingenieur und Konkursverantworter László Keller? Nicht ausgeschlossen, wenn in der Németh-Regierung so einen entschlossenen Inquisitor gegeben hätte, hätte die spontane Privatisation ander abgelaufen, und nicht einmal halbsoviel kommunistische Parteisekretärs zur Direktoren gut prosperierenden GmBH-s geworden wären.  
 
Nach 1990 hätten es keine skandalöse Bankaffäre gegeben, der arme Iván Szabó hätte nicht den Preis zehntausender eiserner Lungen auf den Beseitigen des Ergebnisses der besegneten Tätigkeit von János Erős-Ähnlichen Finanzgeniussen aufwenden. Es hätte keine CW-Bank-Affäre gegeben, hätten keine Milliarden in den bodenlosen Sack sog. bulgarischen Unternehmer von der MNB (Nationalbank) gewandert. Gábor Princz hätte kien Symbol einer dünsterner Periode sein können, da er nach einem Jahr vom Postabank-Nest geflogen hätte, und wenn er dennoch seine Schwindeleien hätte verwirklichen können, hätte ihm der einprägsame , 150 Millionen Rekordverlust bringende Skandalserie mindestens 30 Jahren Gefängnis gekostet.  
 
Wenn die staatliche Finanzen auch früher einen Verantwortungsträger haben hätte, gibt es keinen Ölmaffia und Öl-gate, die russische Staatsschulden hätten die Kassen der Krankenhäuser und Schulen bereichert, und nicht den Eigentum derjenigen, derer Programm vor zwei Jahrzehnten noch das monatliche Singen der Internationale zum Wohl der aus dem Schafstahl von Fiume hervorgetretene János Kádár. Márta Tocsik hätte noch bevor sie überhaupt mit dem Generalstab der ÁPV AG und mit dem sein Karriere langzeitig neben László bauenden Hauptprivatisator, Imre Szokai in Beziehung getreten hätte, von dem Rechtsanwaltlaufbahn abgewiesen worden. Die Sozialversicherungskassen wären von den Milliarden verfallen, und die ungarische Gesundheitswesen hätte nie in den Händen der Trio Lajos Bokros-György Szabó-Mihály Kökény gelangen (wodurch es um zehntausend Krankenhausplätze mehr gäbe, und vielleich um soviel schwerkranke Mensche sterben sollten). Ein Staatsfinanzritter hätte sicherlich ein sehr straffes Unvereinbarsgesetz erkämpft, und ist kaum bezweifelbar: er hätte die Lobbytätigkeit rechtzeitig geregelt, damit 30 Millionen nach Verträge, die von einem Bankdirektor, der mit allen Sozialisten und Kriptokommunisten der Welt befreundet ist, unterschrieben wurde, nicht herumfliegen konnten.  
 
Wenn es Kellerismus schon in den 90er gibt, hätte es keinen Staatshaushaltsdefizit geben, da alle Forints im Zeichen der finanziellen Razionalität und Anstand herausgegeben hätten. Es hätten gar keine solche Privateigentümer geben, die Anzahl der Schwimmbecken und Steingärten pro km2 in den Budaer Bergen hätte die heutige Zahl vielmal unterbieten, während es kiene Bettler gäbe. Anstatt dies würden wir Ordnung und Sauberkeit sehen, da die Demszky-Stadtführung sich mit ihrer Sache beschäftigt hätte und nicht mit dem eigenen Nutzen in der Stadt der in Bensinduft ertrinkend Kriechenden. Und Pál Schmitt (Oberbürgermeisterkandidat) wäre heute gewehrlos sein, da die Klarheit der hauptstädtischen Bewerbungen an US-Universitäten als Pflichtfach unterrichtet wäre. In einem solche virtuellen, die Sauberkeit der öffentlichen Wesen ehrender Gesellschaft hätte Péter Kunos oder Péter Tasnádi kein Märtyrer sein können, und natürlich auch der Staatstelevison hätte Gewinnbringend sein, da solche Mediengenien, die an ihren Handys mit führenden MSZP-Politiker einander durch Anrufbeantworter berichten, würde ein verantwortungtragender Staatssekretär sogar vom Umgebung des Szabadság-platz (Zentralhaus des TV-s) verjagen.  
Wohl so wäre die Lage. Wer hätte sagen können, um wieviel Milliarden Forints mehr im Staatshaushalt wären, um wieviel Leute mehr im Gefängnis sitzen würden. Aber leider ist es nicht so. Der heutige, wirklich ungesunde Maßen anlegende Korruption wurzelt im Ende der 80er, als ein gewisser Péter Medgyessy (bekannter Name, nicht wahr?) der oberste Leiter des Wirtschaftswesens war. Die große Skandalen des vorigen Jahrzehnten sind alle damals geboren, die Karriere der den Kapital von Marx auf den Kapital von Max Weber wechselnde Rotkapitalisten begann damals.Wenn in den Jahren der Wende Péter Medgyessy damaliger Stellvertreter des Ministerpräsidenten die sorgfältige Bewachung des Geldes der Steuerzahler (machen wir jetzt keine Gedanken darüber, dass wir auch den Begriff der Steuerzahler ihm danken können) so ernst genommen hätte, hätte vieles ander sein können.  
 
Und natürlich wenn 1990 und 1998 nicht impotente Rechtsregierungen entstanden hatten, sondern solche, die anstatt der Veröffentlichung der VIP-Liten VIP-Gefängnisse und VIP-Ausziehungen und andere polizeiliche Demütigungen produziert hätten, gäbe es heute auch mehr Geld für Lohnerhöhungen. Vergessen wir nicht: wenn damals MDF und später FIDESZ ihre Berater und Sponsoren besser ausgewählt hätten, und die Phantasie der Bulvarpresse mit wenigeren Geschenkarmbanduhren und Immobilienspekulationen versehen hätten, könnten wir diesen aus Parteiapparatschik zum Krimischreiber gewordenen László Keller, wessen ersten 130 Tagen nur von dem Anschwärzen der schon genug erniedrigeten und verleumdneten Rechtenhandelte, mit ruhigerem Gewissen kritisieren. Doch das einzige Ergebnis der 130 Tage und 60 „Affäre” neben den Verleumdnungsarien der Pressekonferenzen der Regierungsparteien ist, dass gelungen ist, in die menschliche Würde der nackt ausgezogenen Maria Berkecz, die frühere Direktorin der Millenáris Kht. Zu treten.  
 
Nichts mehr. Vergebens blieben die unzählige polizeiliche Ermittlungsverfahren und Kehi-Aktionen: zur hier und da wirklich sorglosen und dilettanten Finanzanwendung kam keinesfalls krasse Gesetzwidrigkeit, nach den kommunalen Wahlen wird vielleicht auch László Keller bestehen, dass die Orbán-Regierung gar nicht schlechter war, als die frühere Regierungen. Sogar! Egal, wieviel Milliarden verschwunden sind, wir sollen dazufügen, vom Heer der Versicherungsverwaltungen, vom Gábor Princz’s Postabank-Gesellschaft und von den weitere Milliarden Defiziten bringenden Kompanien befreite das öffentliche Leben die Orbán-Regierung – und Laszló Keller würde in die Breduille geraten, wenn man ihn fragen hätte, wievielmal er vor 1998 in diesen Angelegenheiten sein Wort hören ließ? Aber auch dann würde sein Bart zu schwitzen beginnen, wenn man ihm die Frage stellen hätte, wann wird er eigentlich einen Ermittlungsverfahren gegen das Logoplaner, Kossuth-Kult anrichtender, 100 Milliarden staatliche Bestellungen sammelnder (und Bewerbungen weglassender) SZDSZ-nahen Firmenreich ins Gang setzen? Oder warum er sich durch den Fakt, das Geld der Steuerzahler durch finsteren Freundschaftsbeziehungen in rumänische Shoping-cities wandert, nicht stören lässt? Und was er dazu sagen kann, dass seine Partei trotz der Nachredenkampagne die kommunalen Wahlen oder die nächsten Parlamentswahlen verliert, oder vielleicht wenn Maria Berkecz’s Buch, „Ich war im Gefängnis der Kommunisten” in den Buchhandlungen auftaucht?  
 
Magyar Nemzet, 10.10.2002

(c) Bettina Wagner - Diese Website wurde mit Hilfe von Populus generiert.
Letzte Änderung am 20.10.2002
- Schon 3959 Besichtigungen auf diese Website!